Präzisions-Bezugsstärkenmesser


Für ein besonders präzises und einfaches Ermitteln der Haarstärke empfehlen wir den Bezugsstärkenmesser von B.Logic.

Grundlagen

Der Bezug und die Bogenstange sind zwei Federn, deren Elastizität genau aufeinander abgestimmt sein müssen, um dem Bogen die bestmöglichen Spieleigenschaften zu geben. 

Die Spannkraft des Bogens ergibt sich aus der Tiefe der Biegung sowie der Elastizität bzw. Steifigkeit der Bogenstange. Die Steifigkeit der Stange ist wiederum das Produkt aus der Elastizität des verwendeten Holzes (Emodul) mit ihrem Durchmessers in der vierten Potenz. 

Eine dickere Bogenstange aus einem leichteren, flexibleren Holz hat deshalb eine höhere Spannkraft als eine dünnere Stange aus einem schwereren und steiferen Holz. Daraus folgt, dass Bögen aus leichterem Holz eigentlich bessere Spieleigenschaften aufweisen. 

Allerdings haben schlankere Stangen aus schwerem Holz meist einen besseren Klang, weil die durchlaufenden Schwingungen geringere Ablenkungen erfahren. Außerdem hat Fernambukholz mit höherer Dichte normalerweise eine geringere Dämpfung als weicheres, leichteres Holz. 

Hohle und dünnwandige Stangen aus Kohlefaserverbundwerkstoffen mit niedrigem Harzgehalt und gleichmäßigem Faserverlauf können eine nochmals geringere Dämpfung und außerdem eine höhere Spannkraft aufweisen.

Empfohlene Bezugsstärken in mm²

Die angegebenen Bezugsstärken beziehen sich auf saubere Haare ohne Kolophonium. Um den Querschnitt (die "Stärke" des Bezugs) zu messen, werden die Haare in einen der drei Schlitze eingeführt und mit einem Finger leicht zusammengedrückt. 

Mit Kolophonium ergibt die Messung etwa 10% mehr. Die ursprüngliche Stärke eines abgespielten Bezugs kann man recht zuverlässig bestimmen, indem man die im Frosch unter dem Schub verbliebenen Haare misst.

Bestimmung des idealen Bezugs

Die Elastizität von Pferdehaaren ist in Bezug auf ihren Querschnitt sehr gleichmäßig. Deshalb lässt sich die Elastizität des gesamten Bezugs zuverlässig über dessen "Stärke" in mm² bestimmen.

Das Zählen der Haare ist dagegen nicht sinnvoll, da ihr Durchmesser sehr stark variiert. Die optimale Bezugsstärke hat man gefunden, wenn der Bogen leicht springt, sich dabei aber auch noch gut kontrollieren lässt. 


Die Bezugsstärke hat auch einen Einfluss auf den Klang. Tendenzielle klingt ein dünner Bezug etwas brillanter und klarer, ein stärkerer Bezug ein bisschen weicher und dunkler.   

Da bei der Anfertigung eines Bezugs normalerweise einige Haare verloren gehen, empfiehlt es sich, dem Bund vor der Montage etwa 0,5 mm² zuzugeben. 

Grundsätzlich raten wir die Haare mit dem stärkeren Ende im Frosch zu montieren. Dort, also recht nahe am Frosch, messen wir die Haare normalerweise. Am Kopfende sind die Haare deutlich dünner.

Bei allen Arcus Bögen ab dem Baujahr 2010 ist die optimale Bezugsstärke neben der Seriennummer auf der Unterseite der Stange eingraviert. Sie finden diese Gravur, indem Sie den Frosch des Bogens komplett abschrauben.